53 Jahre Borreliose Schicksal - von Ingeborg Schmierer


                                                            ...OP- Marathon bis 1978


-> 1969 Klinik Dr. Baumann


In der Klinik für Orthopädie (Privat-Klinik Dr. Baumann Stuttgart) werden zwei Bandscheibenvorfälle diagnostiziert.   Nach Einrenken in Vollnarkose (ambulant) 

bricht eine Bandscheibe ab. Wie später bei einer Bandscheiben-OP in einer anderen Klinik festgestellt wurde.

Meine Schmerzensschreie Zuhause hört man bis auf die Straße. Danach ist es mir nicht mehr möglich die Ambulanz der Klinik zu erreichen. Um die Schmerzen zu lindern schickten mir die Ärzte Morphin-Rezepte nach Hause. Die Klinikärzte bedauern mich nicht stationär aufnehmen zu können.
Grund:   Einen längeren stationären Aufenthalt kann die Privat-Klinik für eine GKK-Patientin nicht übernehmen. Meine linke Hüfte müsste komplett über Monate eingegibst werden- " ..... tut uns sehr leid ihnen darum nicht helfen zu können. "


-> 1970 Veronika-Klinik Stuttgart

Nach einigen Wochen verfärbt sich das linke Bein tiefblau und sollte in einer anderen Klinik  (Veronika- Klinik Stuttgart) unterhalb des Knies amputiert werden.


"Wie ist es möglich, dass eine junge intelligente Frau zuschaut wie ihr Bein abstirbt, heute noch müssen wir Ihnen das Bein amputieren denn Sie werden sonst nicht überleben“,  warnt mich der Professor.


Ich aber weigere mich, denn lieber wollte ich sterben. Also unterschreibe ich meine Weigerung. Am nächsten Morgen die erste Bandscheiben-OP, wobei der Eiter entfernt werden musste, der sich hinter dem Vorfall gebildet hatte.  Wieder geben mir die Ärzte keine Chance zu überleben. Viele Wochen liege ich in dieser Klinik, das Fieber ständig

39 - 40 °C.  Ich konnte mich nicht bewegen, liege ständig auf dem Rücken und das linke Bein erhöht unter einem Schutzbogen.  Jeden Tag lediglich eine Morphin-Spritze, keine Verdauung, keine Blasenaktivität, trotzdem kein Katheter und täglich einmal eine künstliche Blasenentleerung.....


Heute denke ich, die Ärzte hatten mich schon abgeschrieben wie schon vorhergesagt. Wegen zusätzlicher rechter Bauchschmerzen wird nach einigen Wochen vorsorglich eine Blinddarm-OP ausgeführt.
Die Schmerzen aber bleiben - sie verbreiten sich über den gesamten Körper.

Trotzdem verlasse ich die Klinik auf eigene Verantwortung und wieder ist meine Unterschrift erforderlich.


-> 1971 Katharinen Hospital Stuttgart Neuro-Chirurgie

2.te Bandscheiben - OP

sowie Entfernung von nekrotischem Gewebe (abgestorbenes Gewebe)
 
Dazwischen über Nacht Kiefervereiterung und Not - OP. Kiefer und Lippen sind innerhalb weniger Stunden angeschwollen dass ich einem Nasenbär gleiche.
Die Schmerzen sind so entsetzlich dass ich teilweise das Bewusstsein verliere.

-> 1972 Trigeminus-Neuralgie


Ein blauer Streifen zieht sich über meine linke Gesichtsseite. Die immer währenden entsetzlichen Schmerzen ohne Hoffnung oder gar Heilung sind die Ursache meines ersten Suizids.   Doch das Schicksal oder die Vorsehung wollte es, dass meine Planung fehlschlägt und mich die Ärzte im Krankenhaus Schorndorf wieder zurückholten. 

Warum nur - denn nun geht die Qual der entsetzlichsten Schmerzen weiter.

-> 1973 Wieder Katharinen- Hospital Stuttgart

3.te Bandscheiben - OP

weiterer Vorfall jedoch jetzt rechts. 

( Katharinen- Hospital Stuttgart Neuro-Chirurgie )


" Sie werden nie mehr richtig gehen können, denn der Beinnerv ist so schwer geschädigt und wird sich nie mehr erholen“,
erklärt mir der Professor.  Obwohl ich keine Privatpatientin bin operiert mich der Professor für Neuro-Chirurgie persönlich auch jetzt bei der dritten Bandscheiben-OP.

Trage nun ein speziell für mich angefertigtes Korsett, doch dieses hat keinerlei Auswirkung auf die Schmerzen, die trotz drei OPs bleiben.

Vier weitere Jahre benötigt mein Körper um mein linkes blau verfärbtes und abgestorbenes Bein wieder einigermaßen zu heilen. Die Fachärzte für Orthopädie sprechen von einem medizinischen Wunder. Denn ohne jegliche Therapie und auch ohne Kenntnisse der Ursache konnten sich die Ärzte diese Besserung auch nach vier Jahren nicht erklären. Doch..... - die Nervenschmerzen in inzwischen beiden Beinen bleiben.

-> 1977

Chronische Bauchschmerzen und Bauchkrämpfe vorwiegend rechts.

Diagnose des Frauenarztes:
"Sie haben ein Myom in der Gebärmutter daher würde ich zur OP das heißt zu Entfernung der Gebärmutter raten."
Im Kreiskrankenhaus Backnang wird die OP der Gebärmutter ausgeführt, die Schmerzen jedoch bleiben.


4 Wochen später wird in der Chirurgischen Klinik in Bad Cannstatt eine weitere Bauch OP durchgeführt. Der zuständige Arzt erklärt mir später:

"Wir haben festgestellt, dass ihr Darm lose war und haben diesen daher angenäht."

Die Ursache dafür kann er mir nicht nennen.


Meine Bauchdecke ist nun kreuz und quer mit Narben überzogen. Aber für mich war das Wichtigste, die Schmerzen haben nach dieser OP nachgelassen.



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